Mühlen-Blog

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Susi: Leidenschaft für die Natur – und für BIO Gemüse

Obere Mühle Wertach, Team

Die Natur ist ihre große Liebe und Leidenschaft! Wenn Obere Mühle Gärtnerin Susi von der Natur spricht, leuchten ihre Augen. Die Natur ist ihr größter Lehrmeister. Und unser aller größtes Geschenk: Sie gibt uns alles, was wir zu einem glücklichen Leben brauchen. Wer sich achtsam in ihr bewegt, spürt ihre wunderbare Vielfalt und Kraft. Mit dieser Liebe und Leidenschaft kümmert sich Susi seit elf Monaten um unser BIO Gemüse. Gemeinsam mit Fini verantwortet sie Aufzucht, Anbau und Ernte. Parallel dazu hat sie im letzten Jahr mit Feuereifer auch unser BIO Lädle ausgebaut. Und lernt gerade das Imkern – ein Bienenvolk hat sie schon.

Woher kommen all dein Wissen und all deine Begeisterung?

Schon als Kind war ich immer draußen. Stundenlang streifte ich mit meinem Hund durch Wiesen und Wälder. Und fand dort immer Heimat und Geborgenheit. Als ich später eigene Kinder hatte, wurde mir bewusst, wie wichtig es ist, welche Lebensmittel wir essen. Ich wollte meine Kinder nicht mit industriell hergestellten Produkten ernähren. Also begann ich, mich intensiv mit allem auseinanderzusetzen, was in der Natur steckt.

Weil ich auch Krankheiten mit natürlichen Mitteln behandeln können wollte, absolvierte ich eine Ausbildung in Homöopathie und TCM. Ein besonderes Faible habe ich für die Heilkraft der Wildkräuter, die auf Wiesen und in den Wäldern wachsen. Ich koche mit Wildkräutern, setze Tinkturen an und trockne sie für Tees.

Wann startete deine Laufbahn als Gärtnerin für BIO Gemüse?

Manchmal fliegen einem die Dinge ja zu. Dieses Glück hatte ich mein Leben lang. Von einem Freund lernte ich, wie Gemüse früher für den Eigenverbrauch einer Großfamilie angebaut und haltbar gemacht wurde. Ohne große Maschinen, mit minimalem Aufwand an Energie. Das faszinierte und überzeugte mich. So machte ich mich auf die Suche, wie das heute geht. Ich belegte einen Kurs in Permakultur auf einem Bergbauernhof in Osttirol. Hier lernte ich, wie man auf 1.000 Höhenmetern mit einfachsten Mitteln Gemüse anbauen kann. Und wie das Gemüse durch geschickte Formen der Haltbarmachung, zum Beispiel der Fermentation, das ganz Jahr über versorgen kann. Als hätte ich es geahnt, dass ich dieses Wissen ein paar Jahre später auf 920 Höhenmetern in der Oberen Mühle einbringen kann.

Von Oberbayern ins Oberallgäu. Wie gefällt es dir hier bei uns?

Da sind wir wieder beim Thema, dass einem manchmal Dinge zufliegen. Als ich die Anzeige der Oberen Mühle Wertach las, dass eine Gemüsegärtnerin gesucht wird, habe ich buchstäblich das Glück beim Schopfe gepackt. Beim persönlichen Vorstellungsgespräch habe ich Holger, Uschi und Ute-Maria kennengelernt und sofort gespürt, dass das richtig für mich ist. Die Entscheidung, alles zurückzulassen, was mir im Chiemgau lieb geworden war, war natürlich nicht ganz so leicht. Doch ich habe trotzdem all das gesehen, was vor mir lag: Die Chance persönlich zu wachsen, meine Leidenschaft fürs Gärtnern zum Beruf zu machen und Neues zu entdecken. So habe ich mit meiner Hündin Ronja den Umzug gewagt. Und werde seitdem jeden Tag mit einer Arbeit belohnt, die mich er- und ausfüllt, zudem mit vielen wunderbaren Menschen, die ich kennenlernen durfte.

Was hast du im Chiemgau gemacht?

Ich habe einen Pferdehof bewirtschaftet und vor allen Dingen meine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt. Ich arbeitete bei einem BIO Gartenbaubetrieb mit und lernte alles über den Anbau von BIO Gemüse. Stundenlang jätete ich Unkraut, vereinzelte Karotten, pflanzte Salate, erntete Tomaten und Gurken. Dieses kraft- und nährstoffreiche Gemüse wurde in dem dazugehörigen Laden verkauft. Auch dort habe ich unterstützt und gemerkt, wieviel Gutes man den Menschen mit ehrlich erzeugten, nahrhaften Lebensmitteln tut.

Wie war für dich dein erstes Gärtnerjahr hier?

Die Herausforderung zu meistern, so viele Menschen regelmäßig und kontinuierlich mit BIO Gemüse zu versorgen, das macht sehr viel Freude. Dazu kommen die vielen wunderbaren Begegnungen mit den Gemüsefreundinnen und -freunden, die auf dem Acker mithelfen. Es ist schön zu sehen, wie viel man schaffen kann, unterstützt und eingebettet in eine Gemeinschaft von ähnlich Denkenden.

Perfekt ist dabei natürlich die Zusammenarbeit mit Fini. Wir sind beide praktisch veranlagt, packen an und entwickeln Lösungen in anspruchsvollen Situationen. Das Gute ist, dass wir beide sowohl auf dem Acker als auch im BIO Lädle arbeiten und uns damit die Verantwortung teilen können. So unterstützen und ergänzen wir uns ideal.

Was habt ihr euch für unser BIO Gemüse 2022 vorgenommen?

Wir haben fast dieselben Gemüsesorten auf Plan wie im letzten Jahr auch und versuchen ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Frucht-, Blatt- und Wurzelgemüse zu erzielen. Immer unter der Berücksichtigung unserer klimatischen Besonderheiten und der Vegetationszeit hier in Wertach. Klar ist, dass wir dem Wunsch der Gemüsefreundinnen und -freunde entsprechen, nicht mehr so viel Kohl anzubauen. Die Anbauplanung wächst aktuell von Tag zu Tag. Wir schauen also, was wir unter Beachtung der Fruchtfolge, die der Boden braucht, wo anbauen können. Einerseits ist das Ziel, die Fruchtbarkeit des Bodens zu erhalten und Schädlingen möglichst keine Chance zu geben. Andererseits wollen wir vor allem die Gemüsekisten jede Woche bunt und gesund füllen. Dabei kalkulieren wir auch ein, dass eventuell mal eine Anzucht nicht angeht oder das Wetter einen Strich durch die Wachstumsrechnung macht.

Nutzen wir nach wie vor samenfeste Sorten?

Unbedingt und auf jeden Fall bei allen Gemüsesorten, die wir selbst anziehen. Unser Bioland Berater Michael Schnudde hat uns zudem geraten, Jungpflanzen vom Biobetrieb Natterer Hof zu kaufen. Und damit unser eigenes Pflänzchensortiment effizient abzurunden.

Sehen wir dich im Sommer mehr im Lädle oder auf dem Acker?

Ganz klar auf dem Acker. Da gehöre ich hin. Wobei wir in der Tat in den letzten Monaten sehr viel Energie in den Ausbau des Lädle gesteckt haben. Aus dem Wissen heraus, dass die Produktion konventionell erzeugter Lebensmittel im extremen Maße die Umwelt und der Konsum unsere Gesundheit belastet, kaufe ich schon seit vielen, vielen Jahren alles im Bioladen ein. Bei der Mitarbeit im Bioladen im Chiemgau lernte ich die Strukturen, die Organisation und den Betrieb sehr gut kennen. Dieses Wissen konnte ich im letzten Sommer wunderbar einbringen. Auch hier sind Fini und ich ein Dreamteam: Wir erweiterten das Sortiment um Grundnahrungsmittel, Körperpflege und Reinigungsmittel und dehnten die Öffnungszeiten aus. Doch jetzt freue ich mich schon arg darauf, ab dem Frühjahr wieder die Hände in die Erde zu stecken, aus Samenkörnern wertvolle Gemüsepflanzen zu ziehen, diese einzupflanzen, wachsen zu sehen und für unsere Gemeinschaft zu ernten.

Habt ihr auch wieder Unterstützung?

Unabhängig davon sind wie gehabt unsere Gemüsefreundinnen und -freunde eingeladen mitzuhelfen. Parallel dazu haben wir auch wieder Unterstützung von Praktikanten. Julia fängt bereits im März an und bleibt für drei Monate. Ohne die fleißigen Hände von all diesen Helfern wäre es uns nicht möglich, die vielfältige Handarbeit zu schaffen. Und neben der Arbeit mit unserem BIO Gemüse ergeben sich oft sehr schöne Gespräche. Auch auf diese freue ich mich schon sehr. Erwähnt sei natürlich auch die fortwährende Unterstützung von Holger – in allen organisatorischen und finanziellen Belangen.

Was ist deine Vision?

Wir alle sollten mit unserem Leben die Welt ein kleines bisschen besser machen. Meine Arbeit hier in der Oberen Mühle Wertach ermöglicht es mir, in und mit der Natur zu arbeiten und dabei zu unterstützen, viele Familien mit hochwertigem biologisch angebautem Gemüse zu versorgen. Für mich geht es darum, ressourcenschonend zu arbeiten, die Kraft und die Lebendigkeit der Erde zu erhalten, damit hier nährstoffreiches Gemüse gedeihen kann. Über viele, viele Jahre lang.

Ganz lieben Dank, liebe Susi, wir sind glücklich und dankbar, dass du den Weg zu uns in die Obere Mühle Wertach gefunden hast und freuen uns schon auf das zweite gemeinsame Gemüsejahr mit dir.

Die Müllersleut

Holger & Uschi

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