Mühlen-Blog
Aktuelles, Informatives & GeschichtenEin Gedicht über die Obere Mühle Wertach
Rolf und Rosemarie Depping aus dem nordrhein-westfälischen Lemgo reisen schon seit rund 30 Jahren nach Wertach. Immer im Sommer. Zum Urlaubmachen. Und da Rolf Depping offensichtlicher nicht nur ein guter Beobachter ist, sondern auch einen kreativen Kopf hat, schreibt er regelmäßig Gedichte. Diese wurden über Jahre in unserem Blättle „Rund um den Grüntensee“ veröffentlicht. Zum Beispiel das hier über die Bienen.
In diesem Jahr hat er seine Verse den Wertacher Mühlen gewidmet. Und damit auch der Oberen Mühle. Holger und ich waren sehr gerührt von seinen Worten und dürfen diese mit seiner Erlaubnis mit euch teilen:
Zeitenwende
Historisch strahlt das Wappenschild
Drei Räder zeigend auf dem Bild
als Synonym für Wasserkraft
vor Zeiten schon sehr beispielhaft
Drei Mühlen wirkten hier vor Ort
letztendlich zwei davon sind fort
Nur die am Ortrand hoch gelegen
ist ihrem Schicksal nicht erlegen
Im Müßiggang ruht sie dahin
weit weit entfernt vom Urbeginn
Gedanklich kommt hier in Betracht Dornröschenschlaf ist angebracht
Doch sind es aufgeweckte Leute
die dieser Zustand wahrlich wohl
nicht scheute Die visionär hier traten
ins Geschehen das Rad der Zeit
voran zu drehen
War vormals Korn die Ausgangslage
verhieß dies lebenswerte Tage
Den Grundbedarf damit erreicht
Erleichterung die Sorge weicht
Doch heute tut sich Sorge auf
wo kommt der Strom her im Verlauf
denn Kernkraft Kohle geht zu Ende
Wie wird gestaltet diese Wende
Entsprießt hierbei doch die Fiktion
und diese dann als Dimension
im Trend der Zeit voraus zu
schreiten und diesem dann den Weg
bereiten
Doch ist das Räderwerk gefangen
gefangen im Verfall der Wangen
sichtbar durch Spuren all der Zeit
durchaus schon eine Ewigkeit
Seither im Mühlenbau bekannt
wird oberschlächtig so benannt
geplant durchdacht ergibt es Sinn
verheißt so höchsten Kraftgewinn
Der Ausblick sei gewagt hierbei
es ist und bleibt so wie es sei
und dieses gänzlich zweifellos
so Stromzugang das ist grandios
Ein Gedankengang der tut sich auf
befasst sich doch mit dem Verlauf
wie lange währt die Wasserkraft die
unermüdlich hier nun schafft
Somit der Auftrag klar und auch das
Ziel Bestmöglich dauerhaft
gleichwohl stabil und auch vom
Grundsatz Richtungweisend
die Kraft des Wassers nutzend Kreisend
Wasserrecht Behördengang
der Weg zum Ziel gewaltig lang
entpuppt sich gar als Labyrinth
doch wer nicht wagt der nicht
gewinnt
Doch dann dann wurde angefasst
umgesetzt die schwere Last
Zum Wasserhalt entstand das Wehr
zugleich ein Rad gleich Tonnenschwer
Beton mit Stahl gepaart vereint
als fester Grund sehr wohlgemeint
und dieses lässt sich nicht bestreiten als Fundament für alle Zeiten
Aufgebaut entrückt vom Haus
das Rad fast Himmelhoch wohl
überaus Verschraubt unzählig fest
verbunden Gemacht für ewig lange
Runden
Viel weiter als ein Steinwurf reicht
das Wasser hier dem Ursprung
weicht Eingehaust kanalisiert
Wirkungsmäßig optimiert
Hält folglich hoch den Wasserstand
im Turm beim Rad bis hin zu Rand
Ergießt sich kraftvoll dann aus
diesen um wirkungsvoll aufs Rad zu
schießen
Ein halb Jahrtausend Zeichen seiner
Zeit ist doch Bestand der
Mächtigkeit jedoch als Mahlvorgang
am Ende trägt somit bei zur
Zeitenwende
Unendlich schonend
zukunftsweisend im Grunde sich
nicht selbst verschleißend dem
Zeitgeist spielend in die Hände ganz
ewiglich ganz ohne Ende
Rolf Depping, 2021
Herzlichst
Eure Müllersleut
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