Mühlen-Blog

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Hohes für die rote Königin der Beeren: unsere Erdbeertürme

Gemüsegarten

Vertikales Gärtnern ist keine Erfindung von Städtern. Bestimmte Pflanzen werden schon lange in hohen Töpfen mit mehreren Löchern angebaut, allen voran die Erdbeere. Der Vorteil des vertikalen Anbaus ist, dass die Pflanzen reichlich Sonne bekommen und die Früchte bzw. Pflanzen nicht auf dem Boden aufliegen. Und auf einem Platz von etwa 60 Zentimetern Durchmesser 54 Pflanzen Platz finden. Auch wir haben dieses Jahr das erste Mal zwei Erdbeertürme aufgebaut, neben dem Folientunnel, weil es dort sonnig und windgeschützt ist. Unsere neue im Gartenteam Susann, sowie Fini, die Praktikantin Pia II und natürlich Ute-Maria sind die Erdbeerturm-Beauftragten wink. Fleißige zwölf Helfer, neun Erwachsene und drei Kinder, kamen letzten Freitag und bauten mit.

Drahtzylinder für reichlich Früchte

Für einen Erdbeerturm nutzen wir ein etwa 1 x 2 Meter großes, kunststoffbeschichtetes Schweißgitter mit einer Maschenweite von 10 x 5 cm. Alternativ könnt ihr, wenn ihr den Erdbeerturm nachbauen wollt, eine Estrichmatte oder ein entsprechend großes Stück aus Kaninchendraht nehmen. Das Gitter biegen wir rund und fügen es mit Draht oder Kabelbindern zu einem Zylinder zusammen. Da der Kaninchendraht etwas weicher ist, solltet ihr beide Enden mit einem Bambusstab stabilisieren, dann das Rund formen und die beiden Stäbe mit Kabelbindern, Draht oder Bindfaden verbinden.

Die Türme sollen auf durchlässigem Untergrund stehen. Unten in den Turm kommt eine Drainageschicht aus gehäckselten Ästen und Stroh. Die Schicht kann ruhig etwas höher sein, dann liegen die Früchte der unteren Pflanzen nicht auf dem Boden auf. Die Seiten mit Stroh auskleiden – alternativ könnt ihr auch Gärtnervlies benutzen.

Feucht und fruchtbar: das Innenleben der Erdbeertürme

In die Mitte kommt als schmale Röhre ein Hasendraht, in die wir immer wieder Gartenabfälle als Nahrung für Würmer füllen, die damit Dünger für die Pflanzen machen. Da der Turm leicht austrocknet, können wir dadurch auch besser gießen. Alternativ setzt ihr, bevor ihr die Erde einfüllt, ein Plastikrohr in die Mitte des Turms, in das einige Löcher gebohrt werden. So gelangt Gießwasser einfach und effektiv in die unteren Schichten des Turms und erreicht alle Pflanzen. Der Rest wird mit Erde aufgefüllt.

Reih‘ um Reih‘ im Erdbeerturm

Die Türme werden dann in Reihen bepflanzt, etwa im Abstand von 25 cm nach allen Seiten. Dazu die Pflanzen mit den Wurzeln voran vorsichtig durch das Drahtgeflecht schieben und festdrücken. Wenn ihr Vlies verwendet, macht ihr mit dem Gartenmesser Schlitze hinein. Ist der Turm voll, kommen oben noch ein paar Jungpflanzen darauf.

Helfende Hände auf der Oberen Mühle Wertach

Für unsere zwei Erdbeertürme haben Anna, Bene und Regina fleißig Komposterde gesiebt und in Schubkarren geschaufelt. Magnus, Bettina und Nils, Esther, Kathrin, Barbara, haben die Außengitter und Innenröhre zugeschnitten, einen Kreis Erde ausgehoben und mit Draht gegen die Mäuse abgedeckt. Die Kinder Quirin, Kilian und Benedikt halfen mit, die Gitter zusammenzubinden. Mit großem Enthusiasmus haben sie dann Heu und Stroh in die Zwischenräume gestopft. Nachdem die Großen die Türme unermüdlich mit der gesiebten Erde gefüllt hatten, durften die Kinder die Erdbeerpflanzen einsetzen. Etwa anderthalb Stunden haben wir für die beiden Türme gebraucht. Und ein perfektes Timing hingelegt, denn kurz nach Fertigstellung fing es heftig an zu regnen!

Die Erdbeere (Fragaria ananassa)

Wir alle kennen die wunderbar-aromatischen kleinen Walderdbeeren, die bei uns heimisch sind und schon in der Steinzeit gesammelt wurden. Die dicken roten Dinger aber, die wir im Garten anbauen, sind – wie die Kartoffel – über den Atlantik zu uns gekommen. Die Mutter aller Kulturerdbeeren ist eine Kreuzung aus der kanadischen Scharlacherdbeere und der „Schönen von Chile“, die deutlich größere Früchte hatte als unsere gemeine Wildfrucht. Die sogenannte Ananaserdbeere tauchte Ende des 18. Jahrhunderts in Holland auf und trat von dort ihren Siegeszug in Europa an.

Erdbeeren haben einen hohen Vitamin C-Gehalt und sind dank zahlreicher Antioxidantien ein wahres Anti-Aging-Mittel. Sie sollen bei Schmerzen so gut helfen wie ein Aspirin. Und sie enthalten Ellagsäure, der Wunderwirkung bei zahlreichen schweren Krankheiten nachgesagt wird: Rheuma, Arthrose, Multiple Sklerose, Parkinson und Morbus Krohn. Erdbeeren sollen sogar vorbeugend gegen Krebs wirken. Tee aus getrockneten Erdbeerblättern hilft bei Durchfall und auch den Wurzeln wird Heilwirkung nachgesagt.

Ein Meter hohes, rotes Ernteglück

Unser Erdbeer-Team hat die gelungene Aktion in der großen Werkstatt noch mit Kaffee und Kuchen gefeiert – danke an Bettina für das leckere Gebäck! Wir freuen uns jetzt schon auf die Ernte, bei der wir uns nicht einmal groß bücken müssen. Denn die sind nicht nur gesund, sie schmecken richtig reif einfach himmlisch. Ob mit oder ohne Schlagsahne, mit einer Prise Pfeffer oder auch einfach direkt vom Strauch in den Mund, sind sie das Symbol für einen glücklichen und unbeschwerten Sommer. Wir sammeln bis zum Juni gerne eure besten Erdbeerrezepte, die wir dann für alle zur Verfügung stellen – schickt sie uns einfach per Mail.

Herzlichst,

eure Müllersleut

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