Mühlen-Blog

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Was machen Bienen eigentlich im Winter?

Bienen

Diese Frage hören wir gerade öfter. Die Reflexion ist, ob die Bienen jetzt im Winterschlaf sind. Oh nein, das sind sie nicht. Und ja, im Winter verlassen die Bienen den Stock mehrere Monate nicht. In den kalten Monaten kuschelt sich der Bien, so nennt man das Bienenvolk, zu einer Traube zusammen und wärmt sich gegenseitig. Für diesen Blogbeitrag haben wir einen Artikel von unserer Imkerfachzeitschrift Bienen & Natur als Vorlage genommen. Und auch bei bee-careful gestöbert.

Bio-Gemüse

Teamwork: Wie Bienen heizen

In der Kuscheltraube teilen sich die intelligenten Nutztierchen die Arbeit auf: Bienen, die außen an der Traube saßen und geheizt haben, dürfen sich später in der warmen Mitte erholen. Die gewärmten Bienen gehen dafür an den Rand und powern sich wieder aus. Die Bienen heizen, indem sie mit ihrer Muskulatur zittern, ähnlich wie beim Fliegen. Wenn sie keine Brut mehr im Stock haben, lassen sie die Temperatur teilweise auf zehn Grad Celsius abfallen. Wird es ihnen zu kalt, heizen sie den Stock innerhalb eines Tages auf bis zu 30 Grad Celsius auf. Dazu klinken sie ihre Flügel gewissermaßen aus, damit sie nicht abheben, und erzeugen mit ihrer Flugmuskulatur ein Muskelzittern. Die Fähigkeit aktiv Wärme zu produzieren, ermöglicht es den Bienen auch einen Winter bei zweistelligen Minusgraden zu überstehen, ohne in eine Kältestarre zu verfallen oder zu verhungern.

Praktisch: Bei diesen Temperaturen wird ihr Futter auch wieder so flüssig, dass sie es mit ihrem Rüsselchen aufnehmen können. Danach lassen die Bienen den Stock wieder langsam abkühlen. Diesen Rhythmus behalten sie bei, bis sie ab ca. März wieder Brut aufziehen. Würden sie den ganzen Winter heizen, bräuchten sie zu viel Energie. Ach ja: Mitten in der Traube sitzt die Königin, die wichtigste Biene im Stock.

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Bienen leben im Winter länger

Im Sommer leben in einem Stock ca. 50.000 Bienen. Die Arbeiterinnen werden nur etwa sechs Wochen alt. Im Winter ist der Bien mit ca. 20.000 Bienen viel kleiner. Doch leben die Winterbienen bis zu neun Monaten – meist von August bis April. Warum das so ist? Weil sie die meiste Zeit ihres Lebens im Stock sitzen und nicht fliegen müssen. Das Fliegen ist für die Bienen körperlich so anstrengend, dass sie im Sommer einfach nicht so lange durchhalten. Winterbienen fliegen dagegen nur an besonders warmen Tagen (ab ca. 10 Grad Celsius Außentemperatur) kurz zum Reinigungsflug aus. Sie koten außerhalb des Stockes, damit es drinnen sauber bleibt.

Dass die Bienen im Winter so alt werden, macht Sinn: Wenn es zu kalt ist, ziehen die Bienen keine Brut mehr auf. Es fehlt in den kalten Monaten also an Nachwuchs. Die Winterbienen müssen deshalb die Zeit überbrücken, bis im März wieder ein großer Schwung Bienen schlüpft. Im Winter leben übrigens nur Arbeiterinnen. Die männlichen Bienen, Drohnen genannt, wurden schon im Spätsommer aus dem Stock geworfen, weil sie jetzt nur unnötig Futter verbrauchen würden. Wir Imkerinnen nennen das zur großen Freude der Herren „Schöner Wohnen“ ;-).

Was machen die Imker im Winter?

Ab Mitte / Ende September gibt es für uns Imker nicht mehr viel Arbeit bei den Bienen. Wenn sie im November oder Dezember brutfrei sind, behandeln wir sie nochmals gegen die Varroamilbe.  Der Bienenstock wird danach erst wieder an den ersten warmen Tagen im Februar oder März geöffnet. Dann schauen wir, ob die Bienen noch genug Futter haben und die Größe des Stocks an den Volkstärke angepasst. Trotzdem wird es im Winter nicht langweilig: In der Werkstatt warten Zargen und Rähmchen darauf gereinigt und geflickt zu werden. Zudem wird – wenn noch vorhanden (was bei uns leider aktuell nicht der Fall ist frown) – Honig etikettiert. Oder Wachstücher hergestellt bzw. Kerzen gezogen.  So schön diese Pause ist, so sehr freuen wir uns jetzt schon wieder auf das Frühjahr. Denn in diesem Jahr haben wir unsere Völker von vier auf acht verdoppelt. So hoffen wir, dass alle gesund und munter in eine neue Bienensaison starten. Und wir für euch viel leckeren Bio-Honig ernten können.

Bienen Produkte

Herzlichst,
Eure Müllersleut

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