Mühlen-Blog

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Was uns die Natur jetzt für eine Frühjahrskur schenkt…

Gemüsegarten

Der Frühling ist da: Auf den Wiesen drängen sich gelber Löwenzahn und weiße Gänseblümchen, der Giersch spitzt überall heraus mit kleinen grünen Blättchen. Die Birke plagt die Heuschnupfler mit ersten Blüten und die Brennnesseln treiben hellgrüne Ruten. Spitzwegerich und Bärlauch verstecken sich in Wiese, Wald und an unserer Starzlach-Böschung. All diese Pflanzen, lange von vielen als Unkraut verschrien, bergen wohltuende, zum Teil heilende Geheimnisse. Und sind optimale Kandidaten für eine frische Frühjahrskur. Perfekt also, um die Zeit zu überbrücken, bis unser Bio-Gemüse wieder geerntet werden kann.

Das Gänseblümchen

Nicht nur für Frühlingskränze, sondern auch zum Essen eignen sich die feinen, kleinen Blüten des Gänseblümchens. Ob im Salat als Hingucker oder im Pesto, Smoothie, Kräuterquark: Die Blüten überzeugen durch ihren feinen, nussigen Geschmack. Und auch die jungen Blätter sind mit ihrer leicht säuerlichen Note eine echte Bereicherung. Gesund sind Blätter und Blüten dazu. Die Gerbstoffe im Gänseblümchen regen die Produktion von Verdauungssäften in Magen, Leber und Galle an – perfekt für eine Frühjahrskur. Aus den Blüten lässt sich Tee zubereiten, der schleimlösend und entzündungshemmend wirkt. Als Tinktur hilft das Gänseblümchen bei Insektensticken und zur Reinigung der Haut.

Der Löwenzahn – der Kandidat für die Frühjahrskur

Überall leuchten jetzt die gelben Köpfe des Löwenzahns, beliebt bei Kindern und Bienen, nicht so sehr bei Gärtnern und Rasenliebhabern. Dabei kann der Löwenzahn richtig viel: Die würzigen, leicht herben Blätter eignen sich prima als Ergänzung im Salat. Auch ein Pesto lässt sich daraus herstellen. Mit Zitrone oder Limette verarbeitet, ergeben die Blüten ein pikantes Gelee – oder auch einen Löwenzahnsirup, der mit Mineralwasser aufgegossen ein erfrischender Durstlöscher mit reichlich Vitamin C wird. Löwenzahnblätter sind fester Bestandteil vieler Verdauungstees (zum Teil findet hier auch die Wurzel Verwendung), denn neben den Bitterstoffen enthält die Pflanze Flavonoide, Triterpene und Phytosterine. Auf seine harntreibende und verdauungsfördernde Wirkung weist auch sein französischer Name hin: „Pis-en-lit“. Also lieber morgens trinken cool

Der Giersch

„Man kann ihn nicht jäten, man kann ihn nur entmutigen“, hat eine weise, alte Gärtnerin einmal gesagt. Oder eben essen, finden wir! Jetzt im Frühjahr spitzen die ersten, zartgrünen Blätter dieses Wurzelwunders aus dem Boden. Sie schmecken leicht bitter und wirken wunderbar gegen Frühjahrsmüdigkeit. Sie enthalten übrigens viermal soviel Vitamin C wie Zitronen! Und der Giersch überflügelt mit seinem Mineralstoffgehalt sogar das Superfood Grünkohl, ist also unerlässlich bei einer Frühjahrskur! Nicht nur im Salat, Pesto oder Smoothie ist das grüne Superkraut der Renner: Er dient auch als Spinatersatz in Suppen oder auf der Pizza. Als Tee soll er bei Blasenbeschwerden, Schnupfen, Husten, Zahnschmerzen, Rheuma und Gicht helfen. für die beiden letzteren – und auch bei Ischias – kann aus den Blättern auch ein Badezusatz zubereitet werden.  

Die Brennnessel

Wer als Kind einmal in einen Brennnesselgraben gefallen ist, hat vielleicht nicht so gute Erinnerungen an das Kraut. Doch ist es eine der wichtigsten Weiden für heimische Schmetterlinge. Allein aus diesem Grund sollte man eine Ecke in Garten oder Feld dafür reservieren, wenn möglich. Giersch ist eine wunderbare Quelle zahlreicher Mineralstoffe wie Eisen, Kalium, Magnesium und Phosphor, um nur einige zu nennen, und außerdem außerordentlich proteinreich. Und deswegen auch für Veganer und Vegetarier interessant, zum Beispiel das Proteinpulver aus den Samen, die getrocknet und dann zermahlen werden. Brennnessel-Rezepte findet ihr hier. Die Blätter erntet man am besten früh, wenn die Triebe noch zart sind. Natürlich nur mit Handschuhen, um sich vor Quaddeln zu schützen. Und wer sie doch berührt, kann die Qualen der Quaddeln mit zerriebenen Gänseblümchen sofort lindern.

Der Bärlauch

Wer kennt ihn nicht, den zarten Geruch nach Knoblauch, der unsere Wälder im Frühjahr durchzieht. Das ist der Bärlauch, dessen Blätter man am besten vor der Blüte im Mai erntet. Immer wieder hört man von Verwechslungen mit den giftigen Pflanzen Maiglöckchen und Herbstzeitlose. Wichtige Tipps zur Unterscheidung findet ihr hier. Das herausstechendste Kriterium ist dabei der Geruch. Wer unsicher ist, kann Bärlauch auch im Handel kaufen, ihn bei einer geführten Wildkräuterwanderung ernten – oder das Gemüseteam der Oberen Mühle fragen. Bärlauch eignet sich hervorragend für Wildkräuteraufstriche, Pestos, Salate und Saucen. Und dient als Gewürz anstelle von Knoblauch, mit dem Vorteil, dass man nachher nicht danach riecht! Als Heilkraut fördert er die Verdauung, hilft bei Bluthochdruck, wirkt leicht antibiotisch, antimykotisch und schleimlösend bei Erkältungen und Bronchitis.

Der Spitzwegerich

Der Spitzwegerich, den man fast überall findet, ist eine alte Heilpflanze. Als Tee oder Sirup findet er bei Erkältungen und Erkrankungen der Lunge Anwendung. Gegen Mückenstiche hilft eine Salbe mit dem Ölauszug oder eine Tinktur aus den Blättern. Den Saft kann man für eine Detox-Kur zur Blutreinigung nutzen. Die Blätter des Spitzwegerich eignen sich als Pesto, Salatbeigabe oder Spinatersatz. Und auch die Blütenstände sind lecker: Sie haben ein leichtes Pilzaroma. Vielleicht einmal frittiert im Salat oder gedünstet im Risotto?

Die Birke: Frühjahrskur pur

Allergiker fürchten das Frühjahr, wenn die Birken blühen. Doch wir lieben die Birke trotzdem, denn sie enthält reichlich Flavonoide, Salicylsäure-Verbindunge, Gerbstoffe, Betulin und Vitamin C. Die Birkenknospen und -blätter sind essbar und können Salaten und Rohkost beigefügt werden. Als Heilpflanze ist die Birke als Nierenbaum bekannt. Birkentee bewirkt geradezu einen Frühjahrsputz im Körper: Er ist harntreibend, soll helfen, Ödeme und Wasseransammlungen im Körper aufzulösen, und auch andere Ablagerungen ausschwemmen und damit bei Rheuma, Arthrose und Gicht helfen. Frühjahrskur lässt grüßen! Äußerlich wirkt sich Birkentinktur positiv auf Hauterscheinungen wie Akne, Ekzemen und Schuppenflechte aus. Und als Haartonikum hilft es gegen trockene Kopfhaut und Juckreiz.

Alle diese Pflanzen finden sich, einfach so und kostenfrei, in unserer direkten Umgebung. Bitte aber darauf achten, dass man die Blüten und Blätter fernab von vielbefahrenen Straßen pflückt und auch Hundewiesen meidet. Dann lässt sich aus allen ein leckeres Süppchen brauen, nicht nur am Gründonnerstag.

Bis bald in unserem Bio-Gemüsegarten und bleibt gesund!
Eure Müllersleut

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