Mühlen-Blog

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BIO Gemüse à la Obere Mühle – das gibts, das ist neu

Gemüsegarten, Obere Mühle Wertach

April, April! Ja, er macht, was er will. Zumindest in punkto Wetter. „Wenn ich schon im Dezember und Januar nicht richtig kalt sein durfte, dann wenigstens jetzt rund um Ostern“, mag sich der Winter denken. Doch wir sind sicher, der Frühling setzt sich durch. Wie wir steht er in den Startlöchern, um der Natur neue Kraft zu verleihen. In unserem Mühlengarten sprießen schon die ersten Pflänzchen für unser BIO Gemüse. Zugegebenermaßen im Anzuchthaus und in den Folientunneln. Dort wachsen sie behütet, um uns jetzt zu versorgen bzw. sobald es geht, ins Freie zu kommen. Die ersten Ackerflächen haben wir schon vorbereitet. Bald werden sie nach Anbauplan bepflanzt und bearbeitet. Die Entwicklung des komplizierten Anbauplans ist Winterarbeit für Susi und Fini. Harte Winterarbeit. Hochkonzentriert sitzen die beiden vor dem Rechner und entwickeln die große „Exceltapete“. Da geht schon mal die ein oder andere Schokolade drauf. Es ist einfach kniffelig, all unsere Gemüsekulturen in der richtigen Menge, der idealen Kulturfolge und zur richtigen Zeit für den richtigen Platz zu organisieren. Wir sind ordentlich stolz auf die beiden, weil sie es wieder einmal bravourös gemeistert haben.

Feldsalat

BIO Gemüse: Anbau nach Market Gardening

Apropos Platz: Wir achten bei der Bepflanzung unserer Äcker nicht nur auf eine Fruchtfolge, also darauf, dass sich der Boden im Wechsel von Schwach-, Mittel- und Starkzehrer wieder erholen kann. In diesem Jahr wollen wir auch ein paar Aspekte des Market Gardening einbringen. „Marktgärtnereien“ gibt es schon seit Mitte des 19. Jahrhunderts. Damit bezeichnet werden kompakte Gärten, die auf kleinster Fläche (0,1 bis 3 ha) mit einfachen Techniken und hoher Flächeneffizienz Gemüse produzieren. Dabei wird auf den Einsatz von klassischen Maschinen verzichtet, um die Bodenverdichtung auf ein Minimum zu reduzieren und so die Erosionsgefahr zu verringern. Dies berücksichtigen wir in der Oberen Mühle seit Beginn an. Mit gezielter Handarbeit, neuen, handlichen Gartenwerkzeugen und Techniken wie Verdunkelung des Bodens, betreiben wir ohne Traktor einen intensiven BIO Gemüseanbau. Und dass dieser im Allgäu Tradition hat, wissen wir ja auch.

Aroniasirup
Feldsalat mit Rote Beete

Bodengesundheit stärken für bestes BIO Gemüse

Susi und Fini haben sich den Winter über nicht nur mit dem Anbauplan für unser BIO Gemüse beschäftigt, sondern auch mit der Philosophie des Market Gardening. Ziel war herauszufinden, was wir davon umsetzen können, um unsere Fläche so gut wie möglich und unsere Arbeiten so effizient wie möglich zu gestalten. Das Ergebnis:

  • Wir optimieren die Aussaat- bzw. Pflanzabstände, d.h. je nach Kultur setzen wir die Pflänzchen dichter.
  • Wir belegen die Äcker komplett mit Gemüsepflänzchen, sodass wir auch eine Bodenbedeckung haben.
  • Nicht belegte Böden dürfen sich mit einer Gründüngung erholen – ein elementarer Baustein des regenerativen Gemüsebaus.

Mit diesen Maßnahmen erzielen wir eine maximale Durchwurzelung des Bodens und bestenfalls weniger Beikräuter. Parallel dazu bleibt durch das Blattwerk in den heißeren Monaten der Boden besser beschattet, die Feuchtigkeit bleibt also länger erhalten.

Gemäß des dualen Prinzips bringen diese Vorteile auch Nachteile bzw. Herausforderungen mit sich. So ist die Handarbeit arbeitsintensiv und körperlich anspruchsvoll. Zudem erfordern die unterschiedliche Länge und das Gefälle unserer Äcker individuelle Lösungen, was dem Prinzip des Market Gardenings widerspricht. Doch weil uns die Bodengesundheit sehr wichtig ist, packen wir es trotzdem an.

BIO Gemüseteam hat neuen Kollegen

Zur Erleichterung der alltäglichen Arbeit haben sich Susi und Fini einen neuen Kollegen ins Team geholt (siehe rechts): Iconoclast. Es ist eine Minifräse, die in den Folientunneln zum Einsatz kommt, weil sie wendig ist und so um jede Ecke kommt. Ansonsten decken ab sofort Silofolien die Beete ab, die gerade nicht belegt sind, um Feuchtigkeit zu erhalten, Beikräuterwachstum zu regulieren und Erosion die Stirn zu bieten.

Damit sind wir bestens gerüstet, um auch in diesem Jahr buntes, gesundes, leckeres BIO Gemüse anzubauen und zu ernten. Neu gibt es Flower Sprouts – eine gesunde Mischung aus Grün- und Rosenkohl: kalorienarm, vitaminreich, immunsystemstärkend. Zudem wagen Susi und Fini einen Versuch, im Gurkenfolientunnel vorne am Bienenhaus auch Auberginen anzubauen, etwas ehrgeizig auf 920 Höhenmetern, denn sie brauchen viel Wärme. Doch einen Versuch ist es wert. Wir sind gespannt auf alles, was uns Mutter Erde mit der Unterstützung unserer Gärtnerinnen und euren helfenden Händen 2023 schenkt.

Jetzt im April erwarten euch in der Gemüsekiste frische Radieschen, Rettich Ostergruß, Kohlrabi, Petersilie, Rucola, Spinat, Mairüben, Mangold. Und vom Erdkeller die restlichen Karotten und Rote Beete.

Wir danken Susi und Fini für ihre wunderbare Arbeit und freuen uns auf ein gutes Miteinand auf dem Mühlenacker in 2023!

Herzlichst

Eure Müllersleut

 

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Wir arbeiten ständig an unserem Angebot – hier auf dem Blog und besonders im Bio-Gemüse-garten und im Bienenhaus. Für konstruktive Anregungen sind wir immer offen.

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