Mühlen-Blog

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Mäusejäger aus der Luft: unsere Turmfalken

Gemüsegarten, Team

Große Freude auf unserem Hof: Winnie, einer unserer Nachbarn und gleichzeitig Falkner, hat zwei kleine, verwaiste Turmfalken gerettet. Nun haben wir endlich die Chance auf professionelle Mäusejäger. Schon letztes Jahr hatte unser Praktikant Lou Sitzkrücken für Greifvögel installiert und Tobi einen Nistkasten. Leider konnten wir damit bisher keine Bewohner anlocken. Dank Winnie haben wir nun unseren Zoo erweitert. Und unsere beiden jungen Kater Otto und Moritz bekommen Unterstützung bei der Mäusejagd.

Vom Nestling zum Ästling

Die beiden Vollwaisen, zwei Mädchen sind seit knapp zwei Wochen bei uns. Winnie kam zweimal täglich, kletterte auf die Leiter zu dem von ihm gebauten Falkenhorst und fütterte sie. In der ersten Woche war noch Nestlingsphase. Danach folgte die Ästlingsphase. D.h. die Falken klettern aus der Behausung und flattern von Ast zu Ast und kräftigen durch Flügelschlagen ihre Muskulatur, damit sie sich bald trauen, das erste Mal zu fliegen. Bis sie dies formvollendet meistern und damit selbst jagen können, werden sie weiterhin gefüttert. Winnie beobachtet die Entwicklung der beiden ganz genau – mit dem Fernglas von seinem Haus aus. Und von unserem Gelände. Er ist sehr zufrieden mit Sissi und Sophia. So haben wir die künftigen Königinnen der Lüfte inzwischen getauft.

Ansiedlung empfohlen

Der Landesbund für Vogelschutz empfiehlt die Ansiedlung von Turmfalken ausdrücklich. Auch wenn der Turmfalke (noch) nicht als gefährdet gilt, werden seine Lebensräume, Nistplätze und vor allem Jagdgründe, immer weniger. Nur wo es bei niedrigem Bewuchs auch Feldmäuse gibt, findet er ausreichend Nahrung. Daher sollten sich die beiden Jungvögel bei uns sehr wohl fühlen.

Habt Ihr die Turmfalken schon einmal rufen hören?

Falken vor der Kamera

In München haben sie sogar eine Webcam für die Turmfalken installiert, so begeistert ist man hier – gejagt wird im Englischen Garten! Auch in Memmingen gibt es einen direkten Blick in die Turmfalkenbehausung.

Warum Turmfalken etwas Besonderes sind

Die Falken gehören zum Niederwild – Federwild und werden von den anderen Greifvögeln gesondert betrachtet. Rein äußerlich unterscheiden sich die flinken Falken von anderen Greifvögeln. Im Flug sind der meist schmale Schwanz und die spitzen Flügel deutlich zu sehen, während Adler und Geier mit ihren breiten Schwingen wie Bretter am Himmel kreisen. Hübsch anzusehen sind Turmfalken auf alle Fälle – mit ihrem charakteristischen Gefieder und ihren großen, dunklen Augen. Weibliche Turmfalken haben einen rotbraunen Kopf, bei Männchen sind die Federn dort grau. Bei den Weibchen ist außerdem der Stoß braun und zeigt mehrere Querstreifen und eine deutliche Endbinde. Auch die Unterseite ist dunkler als beim Männchen und weist eine stärkere Fleckung auf.

Wie Falken jagen

Die Turmfalken sollen natürlich vor allem die Wühlmäuse und Feldmäuse jagen, von denen wir reichlich haben. Meist tun sie dies von Sitzkrücken, Zaunpfählen oder Strommasten aus. Besonders charakteristisch ist jedoch der Rüttelflug, bei dem der Vogel über günstigen Jagdplätzen in der Luft steht. Von dort schlägt er blitzartig zu und packt seine Beute mit den Fängen. Dann wird sie durch einen Biss in den Nacken getötet. Hilfreich ist dabei der Falkenzahn: ein Zacken an der seitlichen Schneidekante des Oberschnabels. Damit kann der Falke seine Beute beim Biss in Nacken oder Hinterkopf schneller töten.

Das effektive Erspähen der Beute, das Rütteln – auch bei stärkerem Wind –, Stürzen und Packen will gelernt sein, sodass sich unsere Jungvögel wahrscheinlich neben der liebevollen Fütterung durch Winnie eine Weile von Regenwürmern, Heuschrecken und Käfern ernähren werden.

Doch kann man sie sicher bald im typischen Rüttelflug über unseren Äckern bewundern. Und wir hoffen, dass Sissi und Sophia bei uns heimisch werden. Denn natürlich obliegt den beiden Mädchen die Entscheidung selbst!

Drückt die Daumen!
Eure Müllersleut

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